Die sechzehnjährige Domgymnasiastin Anali Olivero Strebe aus Verden ist die Gewinnerin des Young Woman in Publikationen Affairs Award. Der Zonta Club Verden vergibt diesen Preis jährlich an eine ehrenamtliche engagierte junge Frau aus dem Landkreis Verden. Der Preis ist mit 300 Euro dotiert und wird vom Verein der Freunde von Zonta zur Verfügung gestellt. Wegen Corona musste die gewohnte feierliche Preisübergabe leider ausfallen. Stattdessen wurde die Gewinnerin am Mittwoch Abend per Zoom Konferenz gewürdigt, an der unter anderem auch die ehemaligen Preisträgerinnen Franziska Schult und Kamuran Tali teilnahmen.
Es sei in diesen Zeiten nicht einfach sich ehrenamtlich zu engagieren, sagt der Club Präsidentin Angelika Berstein Janßen. Um so mehr freue man sich, mit Anali Olivero Strebe eine würdige Preisträgerin gefunden zu haben. Auch Susanne Eggers-Staiger, als externes Jurymitglied hob Analis Fähigkeiten hervor und sieht für ihre Zukunft große Perspektiven.
In ihrer Laudatio ging Berstein-Janßen auch auf die außergewöhnliche Lebensgeschichte der Preisträgerin ein. Analis Großmutter hat über 40 Jahre in Venezuela gelebt und gründete dort ihre Familie. Wegen der sich dramatisch verschlechterden Lebenssituation in Venezuela, holte sie 2016 Tochter, Schwiegersohn und die Enkelkinder zurück nach Deutschland. Anali, die zuvor in Puerto Ordaz in ein internationale Schule besucht hatte, sprach kaum ein Wort Deutsch. Auf dem Domgymnasium in Verden erhielt sie zunächst für ein Jahr übersetzten Unterricht in Englisch und Spanisch. Mittlerweile spricht die 16. Jährige akzentfrei Deutsch. In ihrer Freizeit spielt Anali Handball bei der HSG Verden-Aller. Darüber hinaus betreut sie als Trainerin die Mini-Mannschaft, Kinder von drei bis sechs Jahren. 2020 hat sie zur einer Ausbildung als Jugendleiterin teilgenommen und eine Weiterbildung zum Thema Freiwilligenmanagement gemacht.
"Ich möchte mich in Zukunft in weiteren Bereichen des Vereins einbringen", sagt die junge Frau. Sie ist außerdem Mitglied im Jugendvorstand der HSG Verden-Aller. Im Netzwerk Jugendarbeit der Stadt Verden und der lokalen AG "Wir mischen mit" setzt sie sich für eine starke Jugendarbeit ein.
Als Vorbilder für tätige Nächstenliebe bezeichnet sie ihre Mutter und Großmutter. Beide sammeln Spenden, Bekleidung und Medikamente für Bedürftige in Venezuela.


Ihr berufliches Ziel hat die Zehntklässlerin klar vor Augen. Nach dem Abitur strebt sie in Nienburg ein Studium zum gehobenen Dienst bei der Polizei Niedersachsen an. "Ich möchte in einem Beruf arbeiten, der eher von Männern ausgeübt wird und mich als Frau durchsetzen. Außerdem möchte ich Verantwortung übernehmen und etwas zur Gesellschaft beitragen. Dadurch möchte ich ein Vorbild für andere junge Frauen sein".
Sie findet es schade, dass es in Deutschland viele Aspekte gibt, die eine Weiterentwicklung der Frau verhindern. "Es gebe viele Unternehmen, die eine Frau keine Führungsposition zutrauen. Dies sei auch ein Grund für die schlechtere Bezahlung der Frauen.
Für den YWPA habe ich mich beworben, weil ich es toll finde, wenn man sich unter Frauen gegenseitig hilft. Es gefällt mir, dass ich in dem Netzwerk von Zonta vielfältige Unterstützung bekommen kann, sagt die Preisträgerin.
Quelle: Antje Haubrock-Kriedel Aus der Verdener-Aller-Zeitung / Mediengruppe Kreiszeitung
Quelle: Antje Haubrock-Kriedel Aus der Verdener-Aller-Zeitung / Mediengruppe Kreiszeitung